„H“-Wurf

Die Eltern:

Der Vater ist „Ain’t No Saint Native Tongue“-Jake.  Wir haben uns für Jake entschieden, weil er ein tolles Wesen hat, eher ruhig und  sehr freundlich ist. Er ist mit anderen Hunden sehr verträglich. Jake ist ein eher kleiner Rüde und hat ein tolles langes Fell. Genetisch passt er perfekt zu Benazir.

Die Mutter für den H-Wurf ist unsere Benazir. Sie ist eine reife, ruhige, sehr anschmiegsame Hündin. Nachdem in der zweiten Jännerhälfte ihre Läufigkeit eingesetzt hat, war am Wochenende um den 5.Februar 2023 der richtige Zeitpunkt für die Begegnung mit Jake. Wir erwarten also für Anfang April 2023 Welpen von Benazir. Wie sich die Welpen in Benazir bis dahin entwickeln kann man in Benazir’s Trächtigkeitskalender nachlesen.

Die Chronologie des H-Wurfes

Vor der Geburt:

Gut 4 Wochen nach dem Decken steht die erste Kontrolluntersuchung in der Tierklinik für Benazir an. Dabei werden auch allgemeine Parameter der Trächtigkeit kontrolliert: Das Gewicht ist mit 17,1kg schon etwas über dem Normalgewicht. Das liegt nicht daran, dass die Babys schon so schwer wären, sondern daran, dass Benazir jetzt reichlich gefüttert wird um Reserven anlegen zu können. Sie frisst auch recht brav. Sie ist vom Wesen her ein recht ruhiger Typ, aber jetzt gibt sie sich besonders ruhig und ist oft müde. Sie ist besonders anhänglich.
Dieses Verhalten deutet alles auf eine Trächtigkeit hin. Ob es wirklich geklappt hat zeigt der Ultraschall, den wir bei der Gelegenheit haben machen lassen. Auf den Bildern sieht man ganz deutlich mehrere kleine Wesen. Bewegend ist es immer, wenn man ihre Herzen schlagen sehen kann! Der Kopf eines Welpen konnte schon vermessen werden, er ist 1cm groß.

Das Decken hat also geklappt und in knapp 4 Wochen werden kleine Welpen  bei uns beginnen, ihre neue Welt zu erobern.

Es ist der 53. Tag, also die 8. Woche von Benazir’s Trächtigkeit. Wie man am Bild erkennen kann, ist sie schon recht rund. Jetzt kann es in wenigen Tagen losgehen!

Es ist der 1.4.2023, der 59. Tag von Benazir’s Trächtigkeit. Wir erwarten eigentlich jederzeit die Welpen. Man kann schon spüren, wie sich die Kleinen in Benazir’s Bauch bewegen! Ich glaube, die wollen langsam raus.

Die Geburt:

Es ist der 3.4.2023. Am späten Vormittag zeichnet es sich ab, dass das der Tag der Ankunft der Welpen wird. Alles ist vorbereitet. Kurz vor Mittag kommt dann der erste Welpe, es ist ein Mädchen. Benazir ist dabei immer sehr ruhig und es scheint ihr keine großen Mühen oder Schmerzen zu machen. In relativ langen Intervallen kommt dann ein Welpe nach dem anderen. Bis gegen 20h sind dann alle da: 5 Mädchen und 3 Buben !

Erste Woche:

Mit satten Bäuchen schläft man gut:

Diese verschlafene Idylle täuscht darüber hinweg, dass die Kleinen in den wenigen Tagen schon erstaunliche Kräfte entwickelt haben. Mit ihren zarten Beinchen stemmen sie sich schon mutig hoch und können sich auch unter der Mutter durchschieben um nur zur Milch zu kommen.

Zweite Woche:

Schlafen und trinken sind die Hauptbeschäftigungen. Noch sind die Äuglein geschlossen. Am schönsten ist das Schlafen mit Körperkontakt.

Wenn sie aber wach sind, dann geht es schon recht hurtig zu. Sie setzen geschickt ihre Beinchen ein. Eigentlich hindert sie nur ihr Bäuchlein am Gehen auf allen Vieren.
– –  Zwei Tage später und es geht schon flotter dahin. Hilbert ist der Erste, der zwar recht wackelig, aber schon richtig auf den Beinen unterwegs ist. Die Anderen sind auch knapp dran die neue Mobilität kennen zu lernen.

 
Beim Trinken wird immer die kleine Rute fest weggestreckt. Aber eh man sich’s versieht, ist das Arscherl geputzt.
Am letzten Tag der zweiten Woche beginnen die Ersten schon ihre Äuglein zaghaft zu öffnen: Hanur und Hawking.

Dritte Woche:

Die Welpen machen in diesen Tagen einen sichtbaten Fortschritt. Wenn man sie in die Hand nimmt fühlen sie sich schon richtig „griffig“ an, nicht mehr so zerbrechlich wie in den ersten Tagen. Immerhin bringen sie jetzt schon rund ein Kilo auf die Waage. Sie stützen sich oft mit den Vorderpfoten hoch und schauen um sich. Man sieht, wie sie ihr Umfeld nun auch optisch erkunden. Wenn man bei ihnen in der Box ist, kommen sie zu dem Menschen. Reicht man den Finger, schlecken sie ihn ab. Offenbar ist das ihre Art Kontakt aufzunehmen, auf jeden Fall aber erkunden sie so ihre Welt über den Geruch und Geschmack. Und sie suchen die Wärme und Geborgenheit.
Das erste Mal aus der Wurfbox in die Weiten des Welpenzimmers:

Und zum Abschluss eine Stärkung:

Heute war zum ersten Mal Krallen-Schneiden angesagt. Das ging ganz locker vor sich. Keiner von den Welpen zeigte irgendwie Unbehagen. Natürlich wurde das Prozedere genau von Mama Benazir beäugt.
Um die körperlichen Fähigkeiten der Kleinen zu fördern legt sich Benazir zum Säugen nicht mehr immer hin. Die Welpen müssen dann all ihre Geschicklichkeit und Kraft aufbringen um an die begehrten Nahrungsquelle zu gelangen. Und dieses Training zeigt Erfolg. Auch sonst sind sie schon recht behend.

Hakima wollte es genau wissen was da draußen los ist und hat die erste Expediion gestartet. Details dazu findet man bei Hakima’s Seite.

Vierte Woche:

Der erste Tag der vierten Woche wartete gleich mit einer Neuigkeit auf: Die ersten Zähne sind  bei den Welpen schon zu spüren. Auch kann man beobachten, dass sie sich für Mama’s Futterschüsserl interesieren. Bald werden wir also erste Versuche machen, sie zusätzlich zu füttern. Andererseits beginnen jetzt harte Zeiten für Benazir, die spitzen Zähnchen der Welpen werden ihr beim Säugen recht weh tun.
Immer mehr werden sie „kleine Hunde“: verspielt, neugierig, balgend, ausgelassen, Kontakt suchend. Jeder in seiner Weise. Manchmal macht Eine/r spontan einen Sprung vorwärts, als würde sie/er sich auf etwas stürzen.
Hilbert & Hawking

Ranglereien sind jetzt schon an der Tagesordnung.

Hey wir wollen da auch raus. Warum darf die ? Na, die war eben mutiger!

Wenn sie mal aus der Box sind, dann geht es auch ganz schön rund.

Getrunken wird fast nur noch im Stehen und dabei ist es auch mächtig eng.

 

 

Ziegenmilch:

Ob das bequem ist?


Wo geht’s denn da hin? 

Fünfte Woche:

Es ist der erste Tag der fünften Lebenswoche der Welpen. Seit zwei Tagen bekommen sie auch Zusatzfutter. Zuerst war es nur Ziegenmilch, heute gab es Hüttenkäse mit Banane. Es hat ihnen offenkundig geschmeckt, was man auch an der Gewichtszunahme erkennen kann. Deutlich wird jetzt auch der Entwicklungsfortschritt erkennbar. Bisher waren die Welpen damit beschäftigt, sich selbst, den eigenen Körper kennen zu lernen und mit den Kräften kontrolliert umzugehen. Das beherrschen sie nun schon recht geschickt. Jetzt wendet sich ihr Interesse den Anderen zu. Wie reagiert der auf mich und was macht er wenn ich ihn ins Ohr beiße? Die Entwicklung geht auch mit einem erweiterten Raumbedarf einher. Die Gegend um die Wurfbox ist ausreichend erkundet, jetzt wird bald das ganze Zimmer erobert.
Noch ein Highlight dieser Woche: Zum erstem Mal Fleisch: Rinderohrwangerln!
 
Und noch etwas Neues für die Welpen: ein erstes Erkunden der Wiese am Balkon.

In dieser Woche entwickelten sich die Babys rasant! Täglich entdeckten sie mehr und mehr was man alles mit Spielsachen aber auch mit den Geschwistern anstellen kann. Als Highlight der Woche ist ihre Eroberung des Balkons zu sehen. Sie fordern schon recht laut, dass ihnen die Türe dorthin geöffnet wird. Auch Regen kann sie da nicht abhalten raus zu gehen. Immer öfter verrichten sie ihr kleines und großes Geschäft in der Wiese. Zum Abschluss der Woche gab es einen Ausflug mit dem Bollerwagerl. Neugierig ließen sie sich chaufieren und wären auch gerne unterwegs ausgestiegen.

Sechste Woche:

Bei den Kindern:
In der sechsten Woche sind die Welpen schon robust für einen Besuch im Kindergarten. Und vor allem, sie sind noch nicht zu aufgeweckt und wild. Also haben wir sie samt ihrer Mama ins Auto gepackt. Da gibt es eine eigenes Hundeabteil. Die Fahrt nach Wien verlief völlig entspannt. Zusammen mit der Mutter und allen Geschwistern gibt es auch keinen Grund unruhig zu sein. Im Bollerwagerl fuhren wir sie dann zu den erwartungsvollen Kindern. Die Kinder dieses Kindergartens kennen unsere Hunde ja schon aus den Besuchen mit unseren Therapiebegleithunden und wissen genau wie man sich Hunden gegenüber verhält. Und so war es auch. Die Welpen gingen ganz gelassen auf die Kinder zu und die streichelten sie liebevoll. Für beide war dieser Vormittag ein Gewinn. Die Welpen erfuhren, dass Kinder recht nette Wesen sind und Kinder erfuhren, dass schon kleine Hunde ganz individuelle Persönlichkeiten haben können, der eine neugierig und aufgeweckt, der andere ruhig und verschmust. Letztlich waren die Hündchen jedoch von den vielen Eindrücken müde und haben (wie kleine Kinder) auf der Heimfahrt geschlafen. Ein paar Eindrücke von dem Ereignis kann man unter Welpen im Kindergarten ansehen.

Zwischen Abendessen und Frühstück:
Das große Abendessen (nochmals eine Fleischmahlzeit) bekommen unsere Welpen zwischen 18h und 18:30h. Einer kurzen Spieleinheit folgt oft noch eine Ruhephase, bis es um 19h auf die Waage geht. Dabei sind manche voll gelassen, andere aber wollen unbedingt die Dinge am Tisch erkunden. Die Balkontüre wird jetzt geschlossen und die Welpen machen nun immer eine Ruhepause, die bis zirka 21:45 andauert.
Dann geht es nochmals auf den Balkon zu Lösen und Spielen. Es folgt eine Milchmahlzeit (Ziegenmilch mit etwas Trockenfutter). In der Zwischenzeit wird die Wurfbox zum Schlafen umgebaut. Wenn der erste Welpe hineingehoben wird, stellen sich auch die anderen Babys zum Hineinheben an. Die Gute-Nacht-Musik wird aufgezogen, das große Licht abgedreht und innerhalb von 5 Minuten schlafen alle.
Gegen Mitternacht melden sich die Kleinen nochmals. Der Mitternachtssnack besteht aus Trinken an Mama’s Milchbar. Danach ist Nachtruhe. Erst zwischen 5:30 und 6:00 melden sie sich lautstark wieder. Jetzt wird rasch sie Balkontüre und die Wurfbox geöffnet. Alle wuseln hinaus und verrichten brav ihr großes Geschäft. Das Pfeiferl ruft sie dann zum Frühstück herein. Danach Balkontüre zu, Licht aus und noch eine Runde Schlaf. Wach werden sie so zwichen 7h und 9h. Die Wurfbox ist außer ein paar feuchten Flecken immer sauber.

Zu ebener Erd und im ersten Stock:

Siebente Woche:

Fixpunkt bei den Erfahrungen, die unserer Welpen machen, ist immer der Besuch im Pflegeheim. Da gibt es so viel Neues, das zu erkunden ist. So viele DInge, so viele Gerüche, so viele Menschen. Mit Freude und Neugier haben sie alles erobert. Auch die Herzen der Menschen. Doch nach der gewohnten Zeit machte sich wieder die Müdigkeit breit und die gewohnte Decke wurde zur erholsamen Pause aufgesucht. Natürlich ist der Besuch der Welpen auch für die Senioren jedesmal ein besonderes Ereignis.

Eine Erweiterung des Wirkungsbereiches tat Not, der Vorraum in Obergeschoß wurde besichtigt:
Geetashri ist bei den Welpen recht beliebt!
Die siebente Woche hat aber noch weitere Höhepunkte aufzuwarten:
–  Zum ersten Mal wurde die Welt der Welpen um das Wohnzimmer erweitert. Davor gab es jedoch ein Hindernis, die Treppe. Nachzulesen unter H-Welpen an der Treppe.
– Nach den vielen Regentagen wurde auch gleich die Gartensaison eröffnet! Näheres bei Welpen erobern den Garten.
Die Müdigkeit nach so einem ereignisreichen Tag war groß.

Etwa eineinhalb Wochen bevor die ersten Welpen ausziehen, starten wir die „Ruhe-Alleine“ Phase. Jeden Abend nach dem Abendessen und dem Abwiegen kommt ein Welpe mit uns ins Wohnzimmer, während die anderen, wie um diese Tageszeit üblich, im Welpenzimmer bleiben. Der Welpe soll erfahren, dass es auch ohne seine Geschwister bei den Menschen interessant, aber vor allem angenehm ruhig und entspannend ist. Wir schauen dann fern oder lesen und das Zwergerl liegt zumeist bei uns und relaxt. Heute Abend hat uns Hakima Sidney Gesellschaft geleistet!


Bei Mama schmeckt es immer noch am besten!

Und herumtollen ist mit Geetashri am lustigsten.

Doch danach gibt es „Lazy Sunday Afternoon“ mit Wesley!

Achte Woche:

Epilog

Heute ist Peanut als letzter Welpe aus dem H-Wurf ausgezogen. Zwei Monate liegen nun hinter uns, in denen wir acht zierliche Lebewesen begleiten durften bis aus ihnen acht kleine Hunde voller Lebensfreude geworden sind. Das war eine verantwortungsvolle Zeit. Was die Kleinen in dieser Zeit erfahren und erlebt haben, bildet den Grundstein für ihre weitere Entwicklung. Es war für uns auch eine schöne Zeit. Es ist eine Freude, sie wachsen zu sehen und wir freuten uns über jeden Fortschritt, den sie machten. Es war aber auch eine herausfordernde Zeit, waren wir doch fast rund um die Uhr ausschließlich für unsere Welpen da. Die Welpen dieses Wurfes waren aber auch eine ruhige Truppe.
Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere kleinen Hunde nun in eine lebenswerte Zukunft entlassen haben.
Auch unsere großen Hunde fühlen den Abschied. Nicht nur Benazir, auch Wesley und Geetashri, haben sich um die Kleinen gekümmert, sie gepflegt und mit ihnen gespielt. Wir beschäftigen die Drei jetzt besonders mit Spielen und Training um sie abzulenken.
Es ist ruhig geworden im Haus. Der Alltag hat uns wieder.

 

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