Breitensport

Wir sind beide geprüfte Breitensporttrainer. Warum sind wir so begeistert vom Breitensport?

Weil er die für das Zusammenleben mit dem Hund ganz wichtigen Prinzipien fördert. Und das sind zum Beispiel:

  • Zusammenarbeit,
  • sich aufeinander verlassen können,
  • Verstehen ohne Worte,
  • Aufmerksamkeit,
  • Konzentrationsfähigkeit.

Kurz gesagt: Die Fähigkeit als Team (Hund – Mensch) zu agieren.

Was hat man davon?

  • Spaß an der Bewegung. Für den Menschen als Ausgleich und für den Hund, weil Bewegung einfach geil ist!
  • noch schöner ist für den Hund: Bewegung mit dem Partner, seinem Menschen.

Warum haben wir uns gerade für Breitensport entschieden? Viel bekannter und verbreiteter ist da eher Agility. Aus unserer Sicht ist Agility ein sehr hektischer Sport. Er fordert zwar auch eine besondere Kommunikation zwischen Hund und Mensch, die erfolgt aber in höchster Anspannung. Dazu wird der Hund zu Beginn extra „aufgestachelt“ um höchste Sensibilität zu erzielen.

Bei Breitensport ist die Aufgabenstellung etwas anders: Nicht einer sagt an und der Hund springt nach seiner „Pfeife“, sondern beide Partner, Hund und Mensch, bewältigen die gleichen Aufgaben. Ziel ist es verschiedene Parcours gemeinsam möglichst rasch zu absolvieren. Am Start ist Konzentration und auf einander Einstellen gefragt.

Und da liegen schon die Herausforderungen dieses Sports: Ein hektisches Voranpreschen des Hundes vom Start weg bringt nichts, ja kann ins Auge gehen. Man riskiert, dass der Hund Fehler macht, die man aus der Ferne nicht korrigieren kann. Die Zeitnehmung stoppt ohnehin erst, wenn der letzte der beiden Partner im Ziel ist.

Nur sehr erfahrene Hunde könnten die Anforderungen alleine meistern. Es kommt also darauf an, als Team immer einander im Augenwinkel zu haben, um rechtzeitig reagieren zu können.

Was ist da jetzt beim Breitensport konkret gefordert?

Unvermeidlich ist die Pflichtübung, die Unterordnung. Dabei wird die Harmonie zwischen HundeführerIn und Vierbeiner in Bezug auf Leinenführigkeit, Freifolge, beim Absetzen, Abstellen und Ablegen, sowie beim „Hereinrufen“ überprüft.

Die weiteren drei Abteilungen sind dann rein sportlicher Natur:

  • Es ist ein Slalom gemeinsam möglichst schnell zu bewältigen.
  • Es ist eine Hürdenstrecke von Hund und Mensch zu durchlaufen.
  • Der Hund muss eine Hindernisbahn aus 8 in unterschiedlicher Reihenfolge aufgestellten Hindernissen überqueren, die/der HundeführerIn läuft daneben her.

Der Slalom ist sowohl eine Herausforderung an die eigenen Kräfte wie auch an die Technik. Einerseits muss man die Tore so „rund“ wie möglich laufen, um möglichst wenig Tempo zu verlieren, andererseits muss man auch dem Hund im Tor genügend Raum lassen, um ihn nicht abzudrängen und damit einen Fehler zu provozieren.

Die Tücke bei den Hürden ist oft, dass zumeist der Hund schneller ist, nach der Hürde sich umdreht: „Na wo bleibt sie/er denn?!“ Und schon kommt man sich gegenseitig in die Quere. Und Sturz. Andererseits versucht ein intelligenter Hund natürlich auch seinen Lauf zu optimieren, indem er die etwa 40cm hohe Hürde unter- oder umläuft. Aber auch für den Läufer ist dieser nicht so leicht. Man muss sich im vollen Lauf die Schritte so einteilen, dass man bei der nächsten Hürde am richtigen Fuß steht und dann auch einen rationellen Schritt über die Hürde und nicht einen Sprung wie ein „Goasbock“ macht. Es ist auch dies ein recht herausfordernder Bewerb. Nach der letzten Hürde können einem die Knie schon ganz schön weich werden!

Aus meiner Erfahrung ist der Hindernislauf für die Hunde das Tollste! Am Start fühlt man oft schon die Anspannung der Hundes: Kann es schon losgehen? Und dann gilt es für den Hund 8 Hindernisse (2 Hürden, eine Steilwand, durch einen Reifen und ein Tunnel, über einen Steg und einen Hoch-Weitsprung und über ein Fass) zu überwinden. Der Mensch sprintet neben her. Wieder gilt es, sich mit den Hund so zu koordinieren, dass er immer im eigenen Wirkungsbereich bleibt, um ihn bei Unsicherheiten zu lenken und eventuelle Fehler korrigieren zu können. Die Hindernisse sehen nicht immer gleich aus, sind in unterschiedlichen Reihenfolgen aufgestellt und können auch um’s Eck angeordnet sein. Das braucht einiges Training bis alles so eingespielt ist, dass man sich mehr auf seinen Lauf konzentrieren kann.

Das klingt jetzt alles sehr leistungssportlich und ehrgeizig. Muss es aber nicht sein. Kann es sein, wenn man es so will, ist es aber grundsätzlich nicht. Jeder kann das geben, was ihm Spaß macht. Und Ziel ist es ja etwas gemeinsam mit dem Hund zu unternehmen was beiden Freude macht und schließlich miteinander ins Ziel zu kommen.

Dieser Sport ist für alle Altersgruppen bei den Menschen und für jeden Körperbau bei den Hunden geeignet. Bei allen Hunden muss man die Gesundheit, im Speziellen auf die Belastung der Gelenke achten. Das gilt für schwere Hunde, aber auch für einen Chiwawa wird man die Hürde natürlich etwas niederer setzen.
Dieser Sport ist besonders eine Sache für Kinder. Sie sind mit ihrer Spontanität und ihrem Bewegungsdrang ja den Hunden sehr ähnlich. So erfahren sie wie man seine eigenen Kräfte einteilt und dabei auch noch Rücksicht und Verantwortung für den Hund übernimmt. Auch Nicht-Sportler und ältere Semester sollen sich angesprochen fühlen.

Gemeinsam als Team ins Ziel zu kommen ist die Devise!

Wir haben diesen Sport über viele Jahre mit unserem kleinen Mischlingshund Lucy mit vielen Erfolgen (siehe auf Lucy’s Seite) betrieben. Sie ist vielen großen und viel schnelleren Hunden davongelaufen, weil sie intelligent war und sich schnell auf jede Situation einstellen konnte. Sie war beständig und hat selten Fehler gemacht. Und natürlich waren wir ein Bomben Team! Sie ist jetzt schon in „Pension“.

Natürlich ist Wesley als Australian Shepherd vom Körperbau besonders für diesen Sport geeignet. Und es macht ihr auch Höllen-Spaß! Aber wie schon jemand anderer sagte: „auf gebaut kommt’s nicht an“, es braucht schon eine besondere Bindung und Harmonie zwischen Mensch und Hund.

Und eigentlich ist es das wahre Ziel dieses Sportes, genau das zu erreichen!

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